Kritik: Astrologie ist Fatalismus, d.h. Schicksalsgläubigkeit
Oder anders gesagt : Stimmt es, dass jeder von uns unter einem bestimmten Stern (= Horoskop) geboren ist, der sein Schicksal bestimmt und dem er nicht entrinnen kann?
Entgegnung der klassischen Astrologie
Der grosse Ptolemäus stellte dazu fest: Die Macht der Sterne ist begrenzt und unser Wille erhält von ihnen keine Gesetze.
Der Mensch ist ein freies Wesen. Das Horoskop erhellt seine Möglichkeiten und Tendenzen, aber es bestimmt nicht das Schicksal. Das Erbe - wenn man so will - der Sterne steht dem Menschen zur Verfügung und er kann es zum Guten wie zum Schlechten nutzen - frei.
Zwei klassische Zitate des Kirchenlehrers Thomas von Aquin:
"Die Sterne machen geneigt, aber sie zwingen nicht". und
Der Weise beherrscht seine Sterne, der Unwissende wird von ihnen beherrscht.
Trotzdem kann ein anderer Eindruck entstehen, zum einen, wenn man manche überhebliche Astrologen hört und auch einige der alten Geschichten liest. Wenn man -aus welchen Gründen auch immer- an eine weitestgehende Vorbestimmung glaubt, wird man dies auch als Astrologe bzw. Astrologieanwender tun.
Psychologie:
Die astrologische Psychologie will im Gegenteil dem Menschen mehr Freiheit verschaffen. Indem sie die bis dahin unbekannten und unbewussten Abhängigkeiten bewußt macht, kann man sich darauf einstellen und bewusster damit umgehen. Ähnlich wie in der Psychoanalyse.
Philosophie:
Wahrscheinlich fast so lange, wie über die Astrologie gestritten wird, streiten sich Philosophen und Wissenschaftler über die Willensfreiheit überhaupt. Stichwort Determinismus. Eine endgültige und unanzweifelbare Lösung scheint hier auch heute nicht in Sicht zu sein. Tendenziell finden sich aber diejenigen, die die Willensfreiheit ablehnen und bestenfalls für eine Illusion halten überwiegend bei den Naturwissenschaftlern. Max Planck war z.B. einer davon.